Über mich
Stillen erhielt durch das Reaktorunglück in Tschernobyl eine besondere Bedeutung für mich. Ich wollte zu der Zeit meine damals sechs Monate alte älteste Tochter abstillen. Die Stillgruppe Göttingen bot 10 kg-Säcke Vollmilchpulver aus Vor-Tschernobylzeiten an. Nur deshalb meldete ich mich dort. Bald war klar, dass ich weiterstillen wollte - und seit 1986 leitete ich selbst Stillgruppen, bis 2009 die in Minden. Dazu bot ich auch Kurse und Einzelveranstaltungen für Eltern rund ums Stillen und Kinderhaben in einem Familienzentrum in Göttingen, später beim BF in Minden an.
Während eines einjährigen Aufenthaltes meiner Familie in den USA lernte ich Laktationsberaterinnen IBCLC kennen und ihr Wissen und ihre Beratungskompetenz schätzen. 1993 bestand ich selbst das IBLCE-Examen (Erläuterungen s. unten) und berate seitdem Stillfamilien.
Ich arbeite als Referentin für das Ausbildungszentrum Laktation und Stillen, berate Kliniken bei der Umsetzung moderner Stillförderungskonzepte und biete im deutschsprachigen Raum sowie im europäischen Ausland Schulungen und Fortbildungen für medizinisches Fachpersonal an. Seit 1994 bin ich Gutachterin für die WHO/UNICEF-Initiative "Babyfreundlich" (BFHI). Um Eltern und Fachpersonal vor irreführender Werbung für Muttermilchersatzprodukte zu schützen, engagiere ich mich im Vorstand der Aktionsgruppe Babynahrung (AGB) e.V..
Wie bedeutsam die Themen Stillen und Verbraucherschutz für uns alle sind, zeigen die im Juni 2019 von Gesund ins Leben - Netzwerk Junge Familie veröffentlichten Handlungsempfehlungen zur Stillförderung in Deutschland, an denen ich als Vertreterin der WHO/UNICEF-Initiative "Babyfreundlich" mitgearbeitet habe.
Und, ganz wichtig:
Ich bin Mutter von drei wunderbaren, inzwischen erwachsenen Kindern und stolze Großmutter von zwei Enkeln.
Der ungeöffnete Sack mit dem Vollmilchpulver wurde übrigens vor über 20 Jahren bei unserem Umzug nach Minden entsorgt.
Was bedeutet "IBCLC"?
IBCLC ist die Abkürzung für International Board Certified Lactation Consultant.
Voraussetzung zum Tragen dieses Titels ist eine abgeschlossene medizinische, pädagogische oder soziale Berufsausbildung, Erfahrung in der Stillberatung, die Teilnahme n einem umfassenden Fortbildungskurs zum Thema "Stillen und Laktation" und ein erfolgreich abgelegtes IBLCE-Examen (IBLCE = International Board of Lactation Consultant Examiners). Mit dem bestandenen Examen wird nachgewiesen, dass sie/er über umfangreiches theoretisches und praktisches Wissen zum Stillen verfügt und Mütter bzw. Eltern bei Fragen zum Stillen und bei Stillproblemen kompetent und einfühlsam beraten kann. Das IBLCE-Examen entspricht den Richtlinien der US National Commission for Certifying Agencies (Aufsichtskommission der USA für Prüfungen im Gesundheitswesen). "Laktationsberaterin IBCLC" ist in Deutschland ein geschützer Begriff.
Laktationsberaterinnen IBCLC müssen innerhalb von fünf Jahren mindestens 75 Stunden an von IBLCE anerkannter Fortbildung nachweisen, um ihren Titel weiter führen zu dürfen. Nach 10 Jahren muss das Examen wiederholt werden.